Weißt du, wie hoch die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen und Männern in Deutschland ist? Laut Statista können wir 2020 eine durchschnittliche Lebensspanne von 84,1 Jahren bei Frauen und 79,1 Jahren bei Männern erwarten.
Würdest du sagen 84,1 oder 79,1 ist viel oder wenig?
Tatsächlich denken wir in unserem Alltag selten darüber nach, wie lange wir wohl auf der Welt verweilen dürfen. Lebendig. In unserer Kraft. Aktiv. Und am besten mit Lebensfreude. Viel zu tief stecken wir fest im Tunnel unserer Verpflichtungen, Verantwortlichkeiten, Aufgaben und in unseren Gewohnheiten.
Seien wir mal ehrlich – wie oft denkst du darüber nach, dass du (schon) so alt bist, wie du bist, wie schnell die Zeit vergeht und was du eigentlich hättest schon alles im Leben erleben oder erreichen wollen?
Und wenn wir noch etwas ehrlicher sind, sind das keine angenehmen Gedanken. Kaum kommen solche Gedanken hoch, fühlt sich das an wie die drohende Midlife crisis. Und was tun wir dann? Ich vermute, in 99,99% aller Fälle verdrängen wir diese Gedanken wieder.
Inhaltsverzeichnis
#3 Stell dir vor, deine durchschnittliche Lebenserwartung würde bei 40 Jahren liegen. Würdest du dein Leben noch genauso weiter führen?
Man könnte sagen, wir sind richtige Überlebenskünstler geworden. Noch vor rund 119 Jahren sah unsere Lebenserwartung noch gar nicht so rosig aus. Und 119 Jahre ist nicht lange her…
Damals, also im Jahre 1901, sah es so aus, dass Frauen durchschnittlich ca. 44 Jahre alt wurden und Männer im Schnitt 40,6 Jahre lebten.
Das ist jetzt nicht so viel oder?
Überleg mal – heute ist das für so manche erst das Alter, ab dem man sich „erwachsen“ fühlt und selbst beginnt ans Kinderkriegen zu denken.
Heute würden einige von uns sagen, das ist ein gutes Alter, um Karriere gemacht zu haben und vielleicht irgendwo sesshaft zu werden.
Heute würden wir sagen mit Anfang 40 steht ein Mensch richtig im Leben und hat noch ganz viel Leben vor sich.
Doch wie genau verbringen wir unser Leben? Worauf legen wir den Fokus und welchen Ideen, Plänen, Wünschen oder Idealen rennen wir eigentlich hinterher?
Male dir folgendes Szenario aus
Stell dir vor, du würdest nicht älter werden, als 75 Jahre. Deine durchschnittliche Lebenserwartung würde höchstens bei 40 Jahren liegen. Die Gründe dafür sind gerade ganz egal. Aber stell dir vor, es wäre so…
Dann gebe es solche Gedanken nicht mehr:
- „Im Rentenalter hol ich mir einen Wohnwagen und fahre durch Europa.“
- „Wenn ich 60 bin, hab ich endlich Zeit für meine Hobbys und dann fang ich auch an zu studieren. Einfach weil ich dann kann.“
- „Wenn die Kinder erst aus dem Haus sind, kann ich mich endlich beruflich umorientieren und dann mache ich etwas, was mir richtig Spaß macht!“
Solche Gedanken, die heimliche Wünsche und Bedürfnisse widerspiegeln, könnte es in dem Szenario nicht mehr geben. Denn du würdest niemals das Alter erreichen, ab dem du dir erhoffst mehr Zeit zu haben für…
- Hobbys, die sonst liegen bleiben.
- Familie, die manchmal zu kurz kommt.
- Freunde, die man doch so gerne öfters sehen würde.
- Reisen, um die Vielfalt der Welt zu erkunden.
- Weiterbildung, um eigene Interessen mehr auszubauen.
- Genuss, um einfach zu genießen, ohne irgendwelche Ziele zu verfolgen.
- Über‘s Leben philosophieren und sich einfach den Gedanken hinzugehen und sich endlich Zeit zu nehmen einfach sein zu dürfen.
- Selbstfindung, um mehr bei sich selbst anzukommen und vielleicht auch mit vergangenen Erfahrungen Frieden zu schließen.
- Entscheidungen, die du gerne vor dir herschiebst.
- Etc.
Warum dieses Szenario so wichtig ist
Unser Leben wird richtig lebenswert durch unvergessliche Erinnerungen. Nicht durch Leistungen, Verpflichtungen, Multitasking-Fähigkeiten oder das Nacheifern von irgendwelchen Überzeugungen, weil wir glauben keine andere Wahl zu haben. Sprich, weil wir glauben etwas tun zu MÜSSEN, weil das Leben nun mal so funktioniert.
Deine Zeit ist die wertvollste Ressource, die du hast – ganz egal, wie viel Lebenszeit dir zur Verfügung steht.
Das Szenario um deine Lebenserwartung ist deswegen so wichtig, weil wir mit unserer Zeit achtlos umgehen. Wir schieben unvergessliche Erinnerungen ins hohe Alter auf, in der Hoffnung, wir könnten dann so viel Lebenswertes nachholen, zu dem wir jetzt gerade keine Zeit haben. Wir leben unbewusst, mit getrübtem Blick und unklarem Fokus. Wir lassen uns von unseren Gewohnheiten treiben, während wir einer besseren Vergangenheit nachrennen und Angst vor einer ungewissen Zukunft haben.
Wir müssen erst durch Schicksalsschläge wachgerüttelt werden. Krankheit und Verlust sind unsere Weckrufe. Wir brauchen das Radikale, um endlich aus unserem Autopiloten aufzuwachen. Warum glaubst du, verändern Menschen grundlegend ihr Leben zum besseren, wenn sie Sterbens krank werden? Womöglich, weil sie realisieren, wie groß der Verlust ihres Lebens wäre? Es sind die Geschichten dieser Menschen, die uns lehren, wie wertvoll der Augenblick ist, den wir jetzt schon haben.
Diese Frage ist deine Chance
Schau mal, mit der Rubrik 365 Fragen zur Selbsterkundung, biete ich dir die Chance dich selbst zu reflektieren, dich besser zu verstehen und zu fühlen. Ohne äußeren Eingriff kannst du mehr zu dir selbst finden und aus dir heraus eine positive Entwicklung deiner Person oder deines Lebens bewirken.
Stell dir vor, deine durchschnittliche Lebenserwartung würde bei 40 Jahren liegen. Wenn du den goldenen Weg mit meiner Rubrik gehst, schnapp dir dein Journal und schreib dir auf:
>> Würde ich mein Leben noch genauso weiter führen?
Würdest du dein Leben noch genauso weiterführen, wie bisher? Würden deine Pläne noch die Gleichen sein? Oder würdest du weiterhin an deinen Überzeugungen festhalten, die du über dich, das Leben und andere Menschen hast? Welche Ziele hättest du dann noch? Was würde dir plötzlich viel wichtiger erscheinen? Als was für ein Mensch würdest du dein Leben verbringen wollen? Lass alle Gedanken zu, die dir bei der Frage kommen.
Wenn du mutig sein willst, dann rechne doch mal aus, wie viele Lebensjahre dir noch bleiben würden, bis du dein 40tes Lebensjahr erreichst. Schau dir diese Zahl an und lass sie auf dich wirken.
Frage #3 gibt dir maximalen Freiraum bei der Beantwortung. Jeder Gedanke und jedes Gefühl sind erlaubt – versuche bitte nicht die Frage, das Szenario oder deine eigenen Überlegungen zu bewerten. Es gibt kein Richtig oder Falsch für deine Antwort.
Nimm diese Frage für die kommenden 7 Tage mit in deinen Alltag und denk ab und an über sie nach. Lass zu, dass sie in dir wirkt und beobachte, was sie in dir auslöst.
Ich danke dir für deine Zeit und Aufmerksamkeit!
Tatjana
365 Fragen zur Selbsterkundung
Mit der Rubrik 365 Fragen hast du die Chance in dich hinein zu spüren, dich zu reflektieren, dich besser zu verstehen und so dir selbst näher zu kommen. 365 Fragen heißt 365 Chancen für deine persönliche Entfaltung oder 365 schätzbare Begleiter für deine Therapie oder deinen Coaching-Prozess.
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