Corona scheidet die Geister und spaltet unsere Gesellschaft. In letzter Zeit werde ich oft gefragt, was ich als eine Psychologin über Corona denke. Ich habe mich entschieden mich auf diesem Blog dazu zu äußern. Wenn du dich für meine Meinung als Psychologin interessierst, lade ich dich ein zum Weiterlesen. Falls dir Corona inzwischen mächtig auf den Keks geht und du dich lieber mit Wichtigerem beschäftigen möchtest, bin ich ganz bei dir und verstehe dich gut.
Ich wünsche mir unter diesem Beitrag eine konstruktive und reflektierte Diskussion und freue mich über deinen Kommentar, wenn du einen am Ende hinterlassen magst! Auch Teilen dieses Beitrages mit deinen Freunden und Bekannten ist gewünscht und erlaubt.
In diesem Artikel gehe ich auf diese Aussagen über Corona ein:
- „Corona gibt es gar nicht.“
- „Corona ist doch nichts andere als eine Erkältung!“
- „Es wird so viel Angst geschürt!“
- „Die Maßnahmen sind völlig überzogen!“
- „Das Tragen der Maske beeinträchtigt die Gesundheit!“
Zu jedem dieser Punkte werde ich Stellung beziehen und dir Impulse zum Weiterdenken bieten.
Wie gehe ich mit Corona um?
Ich begegne jedem Menschen und der Thematik rund um Corona respektvoll und vor allem bodenständig. Es ist meine Aufgabe Erfahrungen, Bedürfnisse, Gedanken und Gefühle von Menschen ernst zu nehmen und diese mit denjenigen zu reflektieren. Doch ich versuche auch in diesen durchaus herausfordernden Zeiten „den Ball flach zu halten“ und Menschen davon abzuhalten sich in irreführende Gedanken, ungünstige Emotionen oder nicht förderliche Verhaltensweisen rein zu steigern. Stattdessen versuche ich zu zeigen, was uns persönlich und gesellschaftlich aktuell weiter bringt, ohne unnötige Panikmache, Verbreitung von Unsicherheit oder Verstärkung irgendwelcher irrsinniger Verschwörungstheorien.
Mir geht es an erster Stelle um die Art des Miteinanders. Das bedeutet für mich sich der Fragen zu stellen, wie wir miteinander umgehen wollen (auch wenn wir verschiedene Meinungen haben), wie wir unsere Werte aufrechterhalten und wohin wir unsere Aufmerksamkeit lenken. Ich stelle mir die Frage, was zukünftige Generationen aus unserem jetzigen Verhalten lernen. Sind wir gute Vorbilder?
Auf Diskussionen um „die Wahrheit über Corona“ lasse ich mich nicht ein, denn ich weiß, dass es zu nichts führt. Ich bin keine Expertin in Virologie, habe die Auswirkungen des Virus medizinisch nicht über Jahre hinweg untersucht, bin auch nur eine mäßige Hobby-Politikerin und ganz gewiss halte ich mich von Verschwörungstheorien fern. Meine Haltung lautet: Benutze deinen Verstand, bleibe bei dir, bleibe gelassen, respektvoll und freundlich und beschäftige dich mit Dingen, mit denen du dich wirklich auskennst. Und damit komme ich privat wie beruflich bisher sehr gut zurecht.
„Corona gibt es gar nicht!“
Fangen wir sachte an und zwar mit der einfachen Frage, ob es Corona nun gibt oder nicht. Ich kann dir nicht sagen, seit wann es dieses Virus bereits gibt. Aber ich stelle es nicht in Frage, dass das Virus existiert. Covid-19 ist keine Erfindung einer bösen Weltmacht und auch nicht von Bill Gates. Covid-19 ist ein Virus, das existiert.
Was aus diesem Virus gesellschaftlich, politisch, medizinisch oder privat angestellt wird, ist eine andere Frage. Warum es das Virus gibt und es nun auf unserer Erde kursiert, ist ebenfalls eine andere Frage.
Impulse zum Weiterdenken:
1. Überlege dir Folgendes: Macht es Sinn, dass Menschen die Existenz des Virus in Frage stellen, weil sie in ihrer unmittelbaren Umgebung niemanden kennen, der daran erkrankt ist?
2. Mit welchen Argumenten könntest du tatsächlich die Existenz dieses Virus leugnen und zu welchem Zweck?
„Corona ist doch nichts andere als eine Erkältung!“
Mit der Aussage Corona sei bloß eine Erkältung oder eine einfache Grippe, sehe ich mich privat sehr oft konfrontiert. Das ist insofern nachvollziehbar, als dass der Ausbruch der Erkrankung durch Covid-19 äußerst individuell verläuft. Während einige Menschen erst gar keine Symptome verspüren, bekommen andere lediglich leichte Erkältungssymptome. Andere wiederum leiden unter deutlichen Grippesymptomen und liegen ein bis zwei Wochen flach und andere Menschen erwischt es so hart und so schlimm, dass sie um ihr Leben bangen müssen. Ich glaube nicht, dass eine dieser Betroffenengruppen diese Art der Symptomausprägung erfindet, um zu bagatellisieren oder Angst zu verbreiten.
Die bisherigen Erfahrungen mit Covid-19 zeigen, dass verschiedene Menschen unterschiedlich auf das Virus reagieren. Daraus lässt sich aber noch lange nicht schlussfolgern, dass Corona „nur eine Erkältung“ oder „eine einfache Grippe“ sei.
Jedem, der mich darauf anspricht, gebe ich den Rat Äpfel nicht mit Birnen zu vergleichen. Diese zwei Gründe sind für mich dafür ausschlaggebend:
1. Selbst (namhafte) Virologen, Immunologen, Biologen und Mediziner haben bisher zahlreiche Fehlaussagen zu Covid-19 getroffen. Das zeigt, dass das Virus noch nicht in seinem Gesamtbild richtig eingeordnet werden kann.
2. Es fehlen bislang umfassende Untersuchungen über die Langzeitfolgen des Virus. Selbst wenn Corona sich als „harmlose Erkältung“ äußern sollte, lässt sich noch nicht einschätzen, welche langfristigen Konsequenzen das Virus auf den menschlichen Organismus hat. Bislang existieren nur erste Hinweise auf mögliche Folgeerkrankungen und gesundheitliche Probleme.
Impulse zum Weiterdenken:
1. Überlege dir Folgendes: Macht es Sinn, dass Menschen die Auswirkungen des Virus in Frage stellen, weil sie in ihrer unmittelbaren Umgebung niemanden kennen, der daran ernsthaft erkrankt ist?
2. Stell dir vor du kennst eine Person aus deinem Umfeld, die an Corona erkrankt war und deren Leben einige Zeit später nie wieder so sein wird, wie vor Corona. Was macht es dann mit dir, wenn du solche Sprüche hörst wie „Corona ist nur eine Erkältung“? Diese besondere Zeit ist eine Lehrstunde dafür, Verantwortung zu übernehmen dafür, woran du selbst glaubst und wie du mit deinen persönlichen Überzeugungen auftreten willst. Manchmal ist es besser die Meinung einer anderen Person einfach stehen zu lassen, ohne sie zu übernehmen oder zu kritisieren. Und manchmal ist es besser die eigene Meinung für sich zu behalten.
3. Versetze dich für einen Moment in die Lage einer Person, die behauptet Corona sei bloß eine Erkältung. Was glaubst du, wozu dient es dieser Person das Virus in eine Schublade mit Erkältung oder Grippe zu stecken? Wird sich die Person dadurch besser, sicherer, informierter, überlegener oder freier fühlen, wenn sie das Virus für sich in eine bestimmte Kategorie einordnet? Oft stecken hinter solchen (starken) Behauptungen persönliche Geschichten von Gefühlen wie Angst oder von Bedürfnissen wie dem Bedürfnis nach Kontrolle und Selbstbestimmung.
„Es wird so viel Angst geschürt!“
Als Psychologin bin ich vor allem viel Unsicherheit und Angst begegnet, seit dem das Virus ausgebrochen ist. Beide Emotionen sind eine natürliche Reaktion auf das Weltgeschehen, wie hier bereits beschrieben. Ich nehme jede Person ernst, die sich verunsichert, ängstlich oder sogar in ihrer Existenz bedroht fühlt!
Gleichzeitig frage ich mich, wodurch genau diese Aussage gerechtfertigt wird. Wo und wie wird Angst tatsächlich GESCHÜRT? Vor allem beobachte ich, dass Menschen diese Aussagen treffen, die gar keine Angst haben. Zu welchem Zweck wird also so etwas gesagt, wenn man selbst gar nicht so empfindet? Ist das reine Empathie oder Fürsorge? Ich glaube diese Aussage rechtfertigt sich vor allem dadurch, dass sie dazu dient einen Verantwortlichen, einen Sündenbock oder einen Bösewicht zu finden.
Als Bösewichte eignen sich im Fall von Corona natürlich die Medien (TV, Radio, Social Media, Zeitungen, Zeitschriften, etc.). Den Medien wird so intensiv, wie kaum zuvor unterstellt, einseitig und angstschürend über Corona zu berichten. Nach den bösen Medien kommen dann die bösen (oder blöden) Politiker, das Gesundheitssystem, die Pharmaindustrie und das Bildungssystem. Allen wird nachgesagt sie würden Corona zu einer Massenkatastrophe aufblähen. Alles Sündenböcke des Geschehens.
Ich appelliere immer an unseren klaren Menschenverstand und ermutige sich einige wesentliche Punkte wieder bewusst zu machen: Wenn du Nachrichten schaust, Radio hörst oder die Zeitung aufschlägst, wirst du nur mit Informationsfetzen über komplexe Sachverhalte versorgt. Ich vergleiche es gerne mit der westlichen Berichterstattung über Putin. In Deutschland wird der russische Präsident meist als der korrupte, sexistische, gierige und gefährliche Macho-Politiker dargestellt. Wenn du die Zeitung in Japan aufschlagen würdest, würdest du ein völlig anderes Bild von Putin vorfinden. Wenn du nach Norwegen reisen und dort den Medien folgen würdest, würdest du schon wieder eine ganz andere Sichtweise auf Putin bekommen. Es ist nur ein einfaches Beispiel, aber so funktionieren unsere Medien. Und das im Hinterkopf zu behalten kann dir in vielen Lebenssituationen das Leben erleichtern.
Impulse zum Weiterdenken:
1. Dass Medien, Politik, Pharmaindustrie oder auch die Medizin ihren Fokus eher auf das Negative lenken, kommt auch nicht erst durch Corona. Der Vorteil am Konsum von Medien ist, dass dir niemand aufzwingt die Inhalte zu verfolgen. Du allein entscheidest welche Inhalte in welchem Ausmaß und zu welchem Zweck du konsumierst. Und vor allem entscheidest nur du allein, was die Informationsfetzen mit dir bewirken können.
2. Keine der Maßnahmen gegen Corona dienen gezielt dazu, Angst zu verbreiten (auch das betrachte ich als „Verschwörungstheorie“). Wer das so sieht, möchte das so sehen. Das ist eine Form der Bewertung. Du kannst dir das so vorstellen: Es existiert keine perfekte Bedienungsanleitung für die Regulierung eines Alltages bei Ausbruch eine Pandemie, die niemand bislang richtig einordnen kann. Hier also ein Perspektivwechsel für dich: Es geht nicht um das Schüren von Angst, sondern lediglich um viele Versuche einer bislang unbekannten Situation in einer sehr komplexen Welt gerecht zu werden. Und wie du sicherlich gemerkt hast, macht jedes Land es auf die eigene Weise. Während in Deutschland die Maßnahmen einigermaßen greifen, um Ausbrüche des Virus in Schach zu halten, könnte man sagen, scheiterte die US-Regierung bislang kläglich an der Herausforderung von Covid-19.
3. Angst zu schüren, bedeutet für mich Angst zu erschaffen und zu verstärken, wo bisher keine Angst war. Ich glaube, das ist im Falle von Corona nicht ganz zutreffend. Denn Existenzängste, Gesundheitsängste, Zukunftsängste, Ängste vor Veränderung, Todesängste und Unsicherheiten trägt jeder Mensch im verschiedenen Ausmaß in sich. Nur kann jeder Mensch diese Ängste auf eigene Weise kompensieren. Was durch Corona passiert ist, dass diese Ängste wieder bei vielen von uns wachgerufen wurden und wir uns mit Ängsten konfrontieren müssen, die wir bislang gut zu kontrollieren wussten. Wie kannst du die aufwühlende Zeit der Corona-Pandemie für dich nutzen, um dich konstruktiv mit deinen Ängsten zu beschäftigen? Wie kannst du die Herausforderung der Geschehnisse für dich nutzen, um einen guten Zugang zu deinen Ängsten zu finden und zu lernen mit diesen besser umzugehen?
5. Wer sagt oder schreibt, dass Angst geschürt wird, sollte sich bewusst machen, dass er genau diese Aussage dazu nutzt, um andere Menschen zu verunsichern und zu ängstigen. Wenn du selbst schon mal solche Aussagen getätigt hast, wozu dienten diese Aussagen und wem haben sie weiter geholfen? Wie kannst du dazu beitragen, dass du anderen Menschen durch dein Verhalten oder deine Worte keine Angst bereitest und Gemeinschaften nicht spaltest?
„Die Maßnahmen sind völlig überzogen!“
Bei Covid-19 handelt es sich um ein Virus, das sich äußerst schnell und über Kontinente hinweg ausbreitet. Mit Corona haben wir es mit einer Pandemie zu tun. Geschichtlich betrachtet erlebte die Menschheit vor Corona die letzte große Pandemie mit der Spanischen Grippe um 1918. Innerhalb weniger Monate infizierten sich damals etwa 500 Millionen Menschen an der Spanischen Grippe und daran verstarben etwa 27 bis 50 Millionen Menschen. Das Ausmaß dieser Pandemie war also unvorstellbar.
Natürlich hat sich seit 1918 die medizinische Versorgung deutlich verbessert. Doch unser Leben ist durch Industrialisierung, Globalisierung und durch die wachsende Bevölkerungsdichte auch sehr komplex geworden. Mit dem Leben 1918 nicht mehr zu vergleichen. Und so müssen wir uns leider der Tatsache stellen, dass wir trotz unseres modernen Lebens keiner Pandemie unbekannten Ausmaßes gewachsen sind. Auch unser Gesundheitssystem nicht.
Nach 102 Jahren begegnet die Menschheit wieder einem Erreger, der sich rasant verbreitet, in seinem Ausmaß noch nicht richtig eingeschätzt werden kann und für den es noch keine Behandlung gibt (Stand September 2020). Noch ist nicht klar, ob sich die ganze Corona-Geschichte als harmlos oder doch bedenklich herausstellt. Und jetzt kommen die besonders kritischen und klugen unter uns und behaupten zu wissen, welche Maßnahmen jetzt geeignet wären und welche angeblich völlig überzogen seien. Merkst du was? Ich würde gerne von ihrem Wissen profitieren, denn anscheinend schöpfen sie aus einer Quelle der Weisheit, die dem Rest der Bevölkerung unzugänglich bleibt *IRONIE AUS*.
Zu kritisieren, mit dem Finger auf andere zu zeigen und besserwisserisch zu sein war und bleibt immer einfacher, als die Last einer großen Verantwortung auf den eigenen Schultern zu spüren. Damit will ich sagen, dass all die Maßnahmen, die nun ergriffen werden, nicht aus einer perfekten und fehlerfreien Anleitung zum Umgang mit Pandemien stammen. Ich halte auch nicht jede Maßnahme für besonders gut oder geeignet. Aber ich maße es mir nicht an es besser zu wissen.
Impulse zum Weiterdenken:
1. Wir sehen nur einen winzigen Teil eines großen Ganzen. Was wir an Einblicken erhalten, ist nur ein Bruchteil eines so komplexen Kontextes, dass es schlichtweg anmaßend wäre zu behaupten etwas besser zu wissen. Selbst wenn man sich umfangreich mit der Thematik auseinandersetzt, sieht man nur Bruchstücke eines Gesamtbildes. Die Frage ist also, wem nützt es sich über unsere Regierung, das Gesundheits- oder das Bildungssystem zu stellen und sich aufzuregen, wenn KEINER von all den Kritikern bislang so große Entscheidungen und so viel Verantwortung getragen hat, wie all die Menschen, die jetzt versuchen irgendwie unsere Bevölkerung (von klein zu groß und jung zu alt) durch die Pandemie zu manövrieren?
2. Ein japanisches Sprichwort lautet „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.“ Was könnten wir gerade in diesen Zeiten aus dem Sprichwort lernen? Ich betrachte die aktuelle Zeit als Chance sich persönlich mehr in Toleranz, Nachsicht, Geduld und Dankbarkeit zu üben. Kritisieren kann jeder und immer, dafür muss man weder besonders klug noch eine besonders starke Persönlichkeit sein.
Aber nachsichtig sein, sich in Geduld üben, Ruhe bewahren, Rücksicht nehmen, besonnen handeln, Toleranz vorleben und Momente der Dankbarkeit bewusst erleben – das sind Qualitäten, die Vorbildfunktion haben. Wer Werte in sich trägt, hält diese auch in Krisenphasen aufrecht. Das sind Qualitäten, an die Menschen auch in 3 Jahren mit gutem Gefühl zurück denken werden. Wo könntest du z. B. diese Qualitäten mehr für dich in deinen Alltag einbringen, vor allem im Zusammenhang mit Corona?
3. Rein geschichtlich gesehen ist unsere jetzige Menschheit nicht auf Pandemien vorbereitet. Kannst du für dich in Betracht ziehen, dass Corona aufgrund ihres bisher milden Verlaufes uns als Menschheit eine Chance bietet Erfahrungen zu sammeln, Herausforderungen zu bewältigen und daraus zu lernen? Mit dem Ziel zukünftige Generationen auf einen womöglich schlimmeren Fall besser vorzubereiten. Kannst du dir vorstellen, dass so eine Denkweise auch dir helfen würde, weniger zu kritisieren, zu bewerten oder dich ängstlich zu fühlen? Wo könntest du jetzt ein positives Vorbild für andere sein?
4. Werte, Etikette, Selbstreflektion und dein Fokus sind gerade jetzt gefragter denn je. Was hat Corona dich bisher gelehrt?
„Das Tragen der Maske beeinträchtigt die Gesundheit!“
Bei Aussagen wie „Die Maske kostet uns unsere Gesundheit oder schwächt unser Immunsystem“ werde ich vorsichtig. Sicherlich gibt es Menschen, die aus medizinischen Gründen keine Maske tragen sollten und das auch nicht können. Ihre Atmung wird beeinträchtigt und das hat Auswirkungen auf ihren Zustand. Eben diese Menschen müssen keine Maske tragen, müssen aber auf anderen Wegen auf sich und auf andere Menschen achten. Eben diese Menschen werden aber als „Todschlagargument“ herangezogen, dass die allgemeine Maskenpflicht die Gesundheit aller Menschen schädigt. Und das ist leider unzutreffend.
Sicherlich, durch die Maske lässt es sich nicht sehr gut atmen. Man schwitzt schneller, die Brille beschlägt und dann landet der blöde Stoff auch noch im Mund, wenn man gähnen muss. Doch das beeinträchtigt noch lange nicht die Gesundheit. Wer aber seine Maske miserabel behandelt, sie nicht ordentlich lagert und nicht auf die Idee kommt seine Maske regelmäßig zu wechseln oder zu waschen, kann so einen Baumwollstoff zu einer Bakterienschleuder verkommen lassen. Doch so weit muss es nicht kommen. Und es ist die Aufgabe jedes einzelnen vernünftig für seine Maske zu sorgen.
Von Berufs wegen bin ich überzeugte Psychosomatikerin. Das heißt für mich gibt es keine Trennung in Körper und Geist, sondern beide sind enorm wichtig für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Und an dieser Stelle kann ich dir sagen, dass das Aufregen über eine Maskenpflicht und der Stress, den man dadurch aufrechterhält, wesentlich schädlicher für die Gesundheit sind, als eine Maske vor Mund und Nase.
Impulse zum Weiterdenken:
1. Angenommen du musst die Maske an 5 Tagen die Woche 8 Stunden am Stück tragen, weil es in deinem Beruf so gefordert wird. Das ist sicherlich lästig. Aber anstelle über mögliche Gesundheitsprobleme zu denken, was könntest du stattdessen tun, um deine Gesundheit aktiv zu fördern?
Hier einige Ideen:
- Täglich 30 Minuten einen Spaziergang an der frischen Luft machen.
- Täglich ein paar Atemübungen machen, z.B. nach der WIM-Methode.
- Sich fachlich beraten zu lassen, ob die eigene Atmung grundsätzlich gesund ist, wie ich es hier in diesem Artikel anspreche.
- Auf eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung achten.
- Sich um einen gesunden Schlafrhythmus und Schlafhygiene kümmern.
- Sich regelmäßig bewegen, auch wenn es nur ein Spaziergang ist.
- Innere Anspannung und Stresserleben bewusst reduzieren.
- Sich mit Menschen konstruktiv über Lösungen, Tipps und gute Strategien austauschen, anstelle mit den Motzkoffern Zeit zu vergeuden
Welche Ideen kommen dir selbst? Wie könntest du Gutes für deine Gesundheit tun?
Persönliche Schlussworte
Als Psychologin beobachte ich allein schon Berufswegen gerne das Geschehen unter Menschen und bin ehrlich besorgt. Ich empfinde es so, dass seit März 2020 unsere Gesellschaft sich zunehmend spaltet. Ich beobachte eine deutliche Abnahme an gegenseitigem Respekt und Toleranz und gegenseitiger Rücksichtnahme und Wertschätzung. Ob im Supermarkt, in der Arztpraxis, auf einer Demonstration, im Büro oder und vor allem online. Ignoranz, Grenzüberschreitung, Aggression, Manipulation und Bewertungen begegnen mir täglich bei meinen Beobachtungen. Menschen feinden sich an, beleidigen sich, ohne sich zu kennen und äußern sich oft grenzüberschreitend. Das ist kein guter Trend und wie ich hier schrieb, fördert Corona entweder unsere Stärken oder Schwächen deutlich zu Tage.
Jedem, der mich aufgrund von Corona beratend zur Seite zieht, rate ich sich anstelle mit Negativität zu befassen, lieber Zeit in Nützliches zu investieren. Und dazu zählt für mich die Stärkung des eigenen Immunsystems, der eigenen Stressresistenz und Resilienzfähigkeit. Wie du auch hier nachlesen kannst, empfehle ich jedem den eigenen Fokus zu überprüfen.
Wertvolle Impulse für dich:
- Wie kannst du jetzt, wo der Winter vor der Tür steht, dein Immunsystem stärken?
- Welche positiven Gewohnheiten und Rituale kannst du in deinen Alltag einpflegen, die deiner Gesundheit gut tun?
- Wo begegnet dir besonders viel Stress und wie kannst du diese Stressquellen besser managen?
- Wo stresst du dich selbst? Und wo stresst du dich vielleicht unnötig selbst? Welche Stressquellen kannst du eliminieren?
- Worauf möchtest du ganz bewusst deine Aufmerksamkeit richten, um dich nicht in einem negativen Sog der Corona-Verschwörer zu verlieren?
- Welche Ziele kannst du dir setzen, um dein Leben weiterhin möglichst normal zu leben und in 3 Jahren rückblickend stolz auf dich zu sein?
- Was ist dir tatsächlich wichtig, wo liegen deine Prioritäten im Leben? Werde dir dieser bewusst und investiere deine kostbare Lebenszeit lieber in diese Prioritäten.
- Mit welchen Menschen kannst du dich wertschätzend, konstruktiv und vernünftig austauschen? Wer hört dich an und respektiert dich? Von welchen Menschen kannst und solltest du dich jetzt vielleicht etwas distanzieren, weil sie dir nicht gut tun? Und zuletzt, kannst du ihnen das rückmelden, dass auch sie vielleicht ihr Verhalten überdenken?
In diesem Beitrag verzichte ich bewusst auf psychologisches BlaBla, Studienbelege und Theoriewissen. Denn ich will dich von Mensch zu Mensch erreichen und dir Raum bieten dir deine eigenen Gedanken zu machen. Du hast ein Recht auf eine eigene Meinung und das ist verdammt wichtig! Du kannst auch völlig anders denken als ich und das ist in Ordnung so. Mir geht es hier nicht darum dich von irgendwas zu überzeugen oder mich über andere zu stellen. Mir geht es um die Art des Miteinanders, um Werte in dieser schwierigen Zeit, um Fokus und auch um die Bereitschaft der Realität reflektiert ins Auge zu schauen. Auch habe ich mich bewusst von Aussagen distanziert ob und welche Auswirkungen die Geschehnisse 2020 auf die menschliche Psyche haben könnten. Das ist eine ganz andere Frage, mit der ich sehr verantwortungsvoll umgehen möchte.
Ich danke dir für deine Zeit und Aufmerksamkeit!
Du siehst hier Bilder von @Martin Sanchez, @Ryoji Iwata ,@Drew Hays und @Emma Simpson von Unsplash.
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Sehr guter Beitrag! Am liebsten würde ich ihn einigen meiner Kollegen zeigen.
Hallo Jens,
vielen Dank für deine positive Rückmeldung. Hast du diesen Artikel mit deinen Kollegen geteilt?
Ich kann diesen Wunsch gut nachvollziehen!
Ich wünsche dir einen schönen Tag!
Corona ist nur eine Erkältung du dumme Fo*te.
Du hast nur keine Ahnung von Biologie
So „Deine fette Mutter“,
wer mit so einem Niveau um sich haut, hat es eigentlich nicht verdient gehört oder gelesen zu werden. Deswegen habe ich diesen Kommentar lange zurück gehalten. Aber letztlich bin ich der Meinung, auch dieser Kommentar möchte Aufmerksamkeit bekommen. Meine Leserinnen und Leser können sich dann selbst eine Meinung über deine scharfsinnige Bemerkung machen.
Du darfst deine eigene Meinung zu Corona haben – dein gutes Recht.
Alles Gute für dich.