Ist Selbstfürsorge eine deiner Baustellen? Na dann willkommen im zweitgrößten Club der Welt! Vermutlich denken 95% aller Menschen auf unserem Planeten ähnlich wie du. Und wie ich. Selbstfürsorge fällt mir schwer – ja, auch mir. Auch wenn ich Psychologin bin, bin ich keine Ausnahme. Auch bei mir hängt der Haussegen mit der Selbstfürsorge regelmäßig schief. Aber was steckt dahinter? Warum haben wir so damit zu knacken für uns selbst zu sorgen? Ich habe die letzten Jahre genau hingehört und hingeschaut. Dabei kamen immer wieder 6 Probleme hoch, die Menschen davon abhalten besser für sich selbst zu sorgen. Diese Probleme der Selbstfürsorge teile ich jetzt mit dir.
Inhaltsverzeichnis
Was war nochmal Selbstfürsorge?
Für Selbstfürsorge gibt es keine einheitliche Definition. Deswegen kannst du Selbstfürsorge so auslegen, wie es dir am besten passt. Und das führt bei dir womöglich zu Verwirrung, was genau dieses Wörtchen zu bedeuten hat. Oder?
Ich halte Selbstfürsorge aus psychologischer Sicht für eine innere Haltung und eine Fähigkeit:
Selbstfürsorge bedeutet, dass du dir als Individuum die Freiheit einräumst ein ganz normaler Mensch zu sein. Verletzlich und verwundbar. Mit begrenzten Kapazitäten. Mit Ecken und Kanten. Aber bestimmt nicht perfekt oder grenzenlos. Und bestimmt nicht wie eine Maschine, die immer zu funktionieren hat. Selbstfürsorge ist deine Haltung deiner Menschlichkeit gegenüber. Es ist eine Haltung mit Güte, Nachsicht, Realismus und Achtung.
Selbstfürsorge ist eine dir angeborene, lebensbejahende und lebenserhaltende Fähigkeit. Sie schließt jede Tätigkeit ein, um dein Wohlbefinden und deine Gesundheit aufrecht zu erhalten, zu fördern, wiederherzustellen oder zu verbessern. Es ist deine Fähigkeit, deine Ressourcen achtsam und bewusst zu verteilen.
Mehr dazu zum Lesen findest du auch unter: Was ist Selbstfürsorge wirklich? – Zwischen Trendwort, Strategie und Fähigkeit
Selbstfürsorge fällt mir schwer!
Selbstfürsorge ist ein wahres Trendwort. In Google findest du dazu über 900.000 Ergebnisse und alles klingt irgendwie ähnlich: Es geht um Tipps, Strategien, Lifehacks, Übungen und Methoden.
Anscheinend wollen die meisten Menschen wissen, WIE sie mehr Selbstfürsorge ausleben können. Irgendwas sagt ihnen, dass es gut und sinnvoll wäre besser für sich zu sorgen. Und damit haben sie verdammt recht!
Doch WENN es dazu kommt selbstfürsorglich zu sein, fühlen sich genau diese Menschen irgendwie blockiert. Gehemmt. Ausgebremst. Oder einfach mächtig unwohl. Geht es dir ähnlich?
Was steckt dahinter, wenn Selbstfürsorge auch dir schwer fällt?
In der Praxis habe ich gelernt:
1. Selbstfürsorge ist ein fundamentales Thema, das stark von unserem Selbstwertgefühl abhängt.
2. Diese natürliche Fähigkeit wird nicht in uns gefördert, sodass sie verkümmert.
3. Wir entwickeln negative Überzeugungen, die uns davon abhalten selbstfürsorglicher zu werden.
Erkennst du dich in einem der Punkte wieder?
Vor allem negative Überzeugungen spüren wir als „Problem“. Genau diese negativen Überzeugungen blockieren, sabotieren und bremsen uns so aus.
Deswegen stelle ich dir nun die TOP 6 der häufigsten Probleme mit Selbstfürsorge vor:
Problem #1: „Selbstfürsorge ist egoistisch.“
Stell dir vor, wie du merkst, dass du an deine Belastungsgrenzen kommst. Dass du dringend eine Pause brächtest. Oder einfach eine Auszeit für dich. Damit du dich zurückziehen und etwas durchatmen kannst. Und vielleicht möchtest du gerne etwas für dich tun. Für dein Seelenwohl. Doch dann drängt sich aus der Dunkelheit in dir ein Gedanke auf: „Ne stopp. Wenn ich mich jetzt um mich kümmere, ist das egoistisch. Selbstsüchtig. Unsozial.“
Also lässt du deine Wünsche wieder fallen, denn egoistisch willst du bestimmt nicht sein. Also darfst du auch niemanden im Stich lassen. Du musst (immer) für andere da sein. Funktionieren. Dir für andere Mühe geben. Dich als erstes um andere Menschen kümmern. Und irgendwann, WENN alles getan ist, DANN erlaubst du dir Zeit für dich.
Wir verbinden Selbstfürsorge fälschlicherweise mit Egoismus. Denn in unserer Sozialisierung lernen wir nicht selbstfürsorglich zu sein. An erster Stelle lernen wir für andere zu funktionieren. Für fremde Erwartungen, fremde Bedürfnisse und Belange. Wir lernen uns selbst so anzupassen, dass wir in fremde Konstrukte reinpassen.
Doch Selbstfürsorge ist nicht egoistisch! Sie ist lebensnotwendig! Du kannst es mit Sauerstoff vergleichen. Du brauchst Sauerstoff, damit du leben kannst. Wenn du dich in einer Umgebung befindest, die sehr sauerstoffarm ist, entwickelst du langsam aber sicher Krankheitssymptome. Dein Körper und dein Geist werden langsam ihre Funktionen nicht mehr aufrechterhalten können. Du verkümmerst, bis du völlig zusammenbrichst. Genauso ist es mit Selbstfürsorge. Wenn du sie dir verweigerst, verkümmerst du im Laufe deines Lebens. Langsam, aber sicher.
Problem #2: „Ich muss mir das erstmal verdienen.“
Meinst du, du musst dir Selbstfürsorge erst verdienen? Sonst darfst oder kannst du nicht selbstfürsorglich sein? Machst du es von Leistungen anhängig? Oder davon, wie viel Anerkennung und „Erlaubnis“ du von anderen Menschen bekommst?
Wenn das auf dich zutrifft, steckst du in einer ähnlichen Falle, wie bei der Überzeugung „Selbstfürsorge ist egoistisch.“ Du wirst niemals genug leisten und ausreichend Anerkennung von anderen bekommen. Und so wirst du niemals völlig ohne schlechtes Gewissen selbstfürsorglich sein.
Klingt hart? Dann versuche selbst zu argumentieren, wann du dir Selbstfürsorge verdient hast. Wie oft würde es realistisch vorkommen, sodass du dich mit einem guten Gefühl um dich selbst kümmern kannst?
Wir verbinden Selbstfürsorge fälschlicherweise mit einem „Belohnungssystem“. Sprich wir sagen uns: „Zuerst muss ich ausreichend leisten, bevor ich mich um mich selbst kümmern darf.“ Wir stellen also Bedingungen auf und machen uns von diesen abhängig. Damit fangen wir übrigens bereits in unserer Kindheit an. Und zwar mit unseren eigenen Kindern. Wir leben ihnen unsere eigenen negativen Überzeugungen vor. Denk mal an deine eigene Kindheit. Was hast du von deinen Eltern über Selbstfürsorge gelernt?
Mit Selbstfürsorge und Bedingungen ist es so, wie wenn du nur unter bestimmten Bedingungen atmen dürftest. Zum Beispiel dürftest du nur einen Atemzug machen, wenn du was geleistet hast oder wenn es dir jemand erlaubt. Oder du dürftest nur eine begrenzte Anzahl an Atemzügen machen. Aber diese müsstest du dir auch verdienen! Stell dir vor, das wäre dein Atemkonzept. Dann kannst du dir sicherlich ausmalen, wie qualvoll dein Leben wäre. Oder? Um es mal auf den Punkt zu bringen… das wäre ziemlich krank, unlogisch, sadistisch und sinnlos.
Problem #3: „Es ist gerade anstrengend.“
„Selbstfürsorge fällt mir schwer, weil ich das Gefühl habe noch mehr Aufgaben bewältigen zu müssen.“ – gestand mir eine junge Frau. Fühlen sich all die Tipps und Übungen für dich so an, wie Aufgaben? Wie weitere Verpflichtungen? Oder Leistungen, die du gut genug zu machen hättest?
Wir verbinden Selbstfürsorge fälschlicherweise mit einer Strategie, die wir machen müssen, um etwas zu erreichen. Und seien wir mal ehrlich – wie voll ist bitte deine to-do-Liste? Wie viele Verpflichtungen hast du zu erfüllen? Und was erscheint dir davon wirklich dringend oder notwendig? Wahrscheinlich (wieder) das, wo du etwas für andere leistest. Oder wobei du etwas Konkretes zurück bekommst, wie Anerkennung, Lob oder Geld. Das liegt einfach daran, dass wir nicht lernen, was Selbstfürsorge tatsächlich ist.
Auf unserer to-do-Liste ist Selbstfürsorge eine „Tätigkeit“, die keinen hohen Stellenwert einnimmt. Einfach weil wir der Selbstfürsorge nicht genug „Benefit“ abgewinnen.
Wenn du z.B. ein Bad nimmst, kommt keiner und sagt dir: „Finde ich richtig toll, dass du dir ein Bad gegönnt hast. Das schätze ich sehr an dir.“ Und keiner wird dir dafür Lohn bezahlen…
Die Folge: Wir glauben zu lange, dass es nichts bringt selbstfürsorglich zu sein. Davon kommt kein Essen auf den Tisch, der Haushalt läuft nicht und der Chef wird auch nicht zufriedener.
Wenn du dann an deine Belastungsgrenze kommst, fühlt sich alles nach Anstrengung an. Nach Kampf. Und da ist es kein Wunder, dass du die Angst hast unter „unnötigen“ Aufgaben völlig zusammenzubrechen. Denn selbst für Selbstfürsorge müsstest du dich überwinden und anstrengen. Und dafür brauchst du deine letzten Funken an Energie doch woanders mehr. Oder?
Nimm wieder das Beispiel mit dem Sauerstoff: Du atmest, weil es dich am Leben hält. Genauso ist es mit Selbstfürsorge. Sie ist dazu da, damit du kraftvoll deinem Leben nachgehen kannst.
Problem #4: „Ich fühle mich unter Druck gesetzt.“
Dass selbstfürsorgliches Handeln Menschen unter Druck setzt, ist ein relativ „junges“ Phänomen.
Fühlst du dich manchmal ungenügend? So als wärst du nicht gut genug? Und als würden all die anderen Menschen um dich herum alles besser wissen oder besser können? Oder als müsstest du alles richtig machen, um mithalten zu können?
Dann kann es sein, dass Selbstfürsorge bei dir Druck auslöst. Vor allem, wenn du mit ansiehst, wie andere dir scheinbar 10 Schritte voraus sind. Influencer z.B. leben dir im Internet ein scheinbar perfektes Leben vor. Voller Selbstliebe und Selbstbewusstsein, gleichzeitig erfolgreich und geliebt. Die wissen genau, wie ein gutes Leben funktioniert. Und dann blickst du auf dein eigenes Leben und fühlst dich mal wieder minderwertig.
Wir lernen fälschlicherweise uns mit anderen ungefiltert zu vergleichen. Und als Nächstes bewerten wir uns ständig. Das führt dazu, dass wir uns im Vergleich schwächer, schlechter, ungenügender, ungeliebter oder uneffizienter fühlen. Unser Drang nach Perfektionismus steigt und zugleich wird die Angst vor Fehlern größer.
Wenn dir dann jemand zeigt, WIE du Selbstfürsorge auslebst, ist es so, wie wenn du eine Aufgabe so gut erfüllen musst, wie dieser jemand. Also am besten so, dass es für dich genauso gut funktioniert. Sodass du am Ende zufrieden, gesund und erfolgreich deine Selbstfürsorge lebst. Und das verursacht Druck.
Problem #5: „Die ganzen Tipps sprechen mich nicht an.“
Hand aufs Herz: Wie viele Tipps oder Übungen für Selbstfürsorge kennst du?
Ich wette, dir fallen mindestens 3 Beispiele ein. Auch hier: Das Internet und der Buchhandel sind voll damit! Wenn du ein paar Ideen mehr brauchst, musst du nur nach Selbstfürsorge googeln. Schon kannst du dir eine lange Liste mit Ideen erstellen. Doch ist das immer hilfreich? Sprechen dich diese Tipps auch an? Glaubst du daran, dass sie dir jetzt oder zukünftig helfen könnten?
Fälschlicherweise hat sich im Mainstream die Überzeugung eingeschlichen, Selbstfürsorge sei eine Palette an Strategien. Und wir könnten uns gegenseitig beibringen, WIE Selbstfürsorge funktioniert. Besonders beliebte Strategien sind z.B.: Meditation und Yoga, Tagebuch schreiben und Journaling, Ernährungsumstellung und Cyber-Detox. Alle diese Strategien sind für sich genommen klasse und empfehlenswert.
Doch Selbstfürsorge ist viel mehr als nur eine Palette an Strategien.
- Selbstfürsorge ist IMMER individuell. Was heißt: Was für mich gut funktioniert, würde bei dir keinen Effekt haben. Und umgekehrt genauso. Wenn mir z.B. ein heißes Bad zur Entspannung und zum Kraft tanken gut tut, würde es bei dir vielleicht zu nichts führen.
- Selbstfürsorge ist wandelbar. Es ist kein statisches Konstrukt. Was für dich vor einem Jahr gut funktioniert hat, kann heute wirkungslos bleiben. Wenn du z.B. vor einiger Zeit durch Puzzeln gut runterkommen konntest, kann Puzzeln heute in dir zu anhaltender Anspannung führen.
Wenn du das Gefühl hast, dass dich bestimmte Tipps jetzt einfach nicht ansprechen, dann vertraue auf dieses Gefühl! Das heißt nicht, dass mit dir etwas nicht stimmt. Mit dir ist alles in Ordnung! Dein Gefühl gibt dir zu verstehen, dass du deinen eigenen Weg zu mehr Selbstfürsorge finden darfst. Einen Weg, der (jetzt) gut für dich funktioniert. Keinen 08/15 Weg der Masse.
Problem #6: „Das funktioniert doch eh nicht.“
Probleme der Selbstfürsorge schließen auch mit ein, dass du vielleicht gar nicht daran glaubst, was dir geraten wird. „Selbstfürsorge ist doch vertane Liebesmüh. Hat mir bis jetzt nix gebracht und wird mir nix mehr bringen. Ich bin ein hoffnungsloser Fall.“
Gehörst auch du zu diesen Menschen, die nicht mehr an Selbstfürsorge glauben?
Vielleicht weil du zu viele negative Erfahrungen gemacht hast? Weil du dir etwas anderes erhofft hast? Weil du bis jetzt einfach nichts gefunden hast, was dir geholfen hat? Oder weil du dich auf nur bestimmte Strategie versteift hast? Oder weil du schlichtweg resigniert hast?
Wir verknüpfen Selbstfürsorge fälschlicherweise mit ungünstigen Erwartungen und Vorstellungen. Und diese können der Realität meist nicht standhalten. Wir gehen davon aus, Selbstfürsorge müsse funktionieren, wie eine Schmerztablette. Einmal eingeworfen, muss die Wirkung in 30 Minuten eintreten. Das ist ein fataler Fehlschluss!
Je länger du dich selbst vernachlässigst, desto länger kann es dauern, deinen persönlichen Weg der Selbstfürsorge zu finden.
Je mehr du dein Leben dem Funktionieren widmest, desto länger kann es dauern, bis du lernst, dich selbst zu spüren und deine Bedürfnisse wahrzunehmen.
Und je stärker du dich auf nur bestimmte Ideen von Selbstfürsorge versteifst, desto schwieriger wird es, neue (und vielleicht viel bessere) Wege der Selbstfürsorge für dich zu finden.
Es ist ein ernst zu nehmendes Warnsignal, wenn du nicht mehr an die positive Wirkung von Selbstfürsorge glaubst. Du solltest es keinesfalls abtun!
Zum Abschluss
Denk daran: Selbstfürsorge ist eine dir natürlich angeborene Fähigkeit. Sie ist lebensnotwendig. Genauso wie der Sauerstoff, den du zum Leben brauchst. Nur spürst du deinen „Verfall“ weniger intensiv, wenn du dich der Selbstfürsorge entsagst.
Egal, wann und wie du dich auf deine Reise begibst deine Fähigkeit zur Selbstfürsorge zu fördern, es lohnt sich!
Aber in einem realistischen Tempo. Individuell auf dich und deine Lebenssituation angepasst. Und vor allem konsequent und geduldig.
Ich danke dir für deine Zeit und Aufmerksamkeit!
Tatjana
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Immer mehr verlerne ich für mich selbst zu sorgen. Ich habe eine Mutter, die ich versorgen muss, seit 3 Jahren.
Ich habe keine Kraft mehr für mich selbst zu sorgen…
Ich bin nebensächlich geworden.
Ich möchte eine Auszeit haben, werde jedoch komplett von meiner Verwandtschaft ignoriert.
Ich trinke zu viel Alkohol und habe komplett verlernt mich um mich zu kümmern…
Vor 3 Jahren war das noch anders.
Ich habe absolut kein Interesse an mir.
Meine Mimik ist komplett bescheuert.
Ich werde von meiner Verwandtschaft als Säuferin hingestellt, die sich zu Tode säuft.
Ich wollte eine Auszeit, was die Pflege meiner Mutter betrifft. Es wird jedoch keineswegs auf meine Bedürfnisse eingegangen. So ist mir alles egal geworden und ich funktioniere nur noch, ohne mit dem Herz dabei zu sein.
Ja, es gibt mir schon was der Mutter Gutes zu tun, jedoch ertränke ich mein Leben in Alkohol.
Ich weiss mir nicht mehr zu helfen.
Liebe Kla,
von deiner Not zu lesen macht mich unendlich traurig. Du opferst dich selbst, die Schäden (Alkoholproblem usw) sind schon sichtbar und statt dass deine Angehörigen, die dir eigentlich Rückhalt geben sollten, dich entlasten und unterstützen, machen sie dich noch fertig. Mir geht es ähnlich, wobei ich mich um mein langfristig krankes Baby kümmern muss. Die Belastungsgrenze ist längst überschritten, aber aufhören geht ja nicht.
Ich habe mir psychologische Hilfe gesucht, als für mich der einzige Ausweg der finale zu sein schien. Einen Therapieplatz zu finden hat lange gedauert und war steinig, aber ich kann es nur empfehlen. Die Hilfe dort ist soviel pragmatischer wie ich es je gedacht hätte.
Oder vielleicht kannst du deine Mutter in ein Pflegeheim (zumindest kurzfristig) geben? Ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute und hoffe, dass du die Entlastung, aber auch Anerkennung findest, die du brauchst und verdienst.
Herzliche Grüße
Hallo Tatjana,
vielen Dank für diesen Artikel.
Ich kann mich tatsächlich in sehr vielem was du schreibst wiederfinden.
Meine Vergangenheit und Kindheit war nicht besonders einfach.
Mit 12 musste ich anfangen meine Mutter zu pflegen und mein Vater war so gut wie nie zuhause.
Aus diesem Kreislauf bin ich erst mit etwa 30 ausgebrochen (heute bin ich 38).
Alleine war ich in der Zeit auch nie (eine sehr lange Beziehung mit Ehe die jetzt geschieden ist).
Danach eine sehr toxische Beziehung.
Für mich selbst zu sorgen oder allein zu sein, habe ich nie wirklich gelernt und ich merke, dass mir das unendlich schwer fällt.
Inzwischen warte ich auf einen Therapieplatz, da ich das Problem endlich angehen möchte und die Vergangenheit bewältigen und mich endlich um mich selbst kümmern will.
Deine Zeilen zu lesen fand ich sehr hilfreich und bestärken mich nur noch mehr.
Vielen Dank und eine gute Zeit.
Ich bin nicht in der Lage, fürsorglich mit mir umzugehen.
Meine Selbstfürsorge scheitert seit je her an meiner fehlenden Selbstwirksamkeit mangels Selbstwert.